Die Suchende Das in Tokio, Japan aus dem Ei geschlüpfte Mädchen mit den schwarzen Haaren, war ein Drache und das jüngste von drei Geschwisterkindern. Durch das Vermögen ihrer Eltern und deren Besitz von Ländereien in San Francisco – ein Weingut im Napa Valley und ein Casino im Herzen der Stadt – war ihr die High Society niemals fremd; Ophelia und sie lernten einander über diverse Events kennen, wurden jedoch nie zu Freundinnen. Mei besuchte eine private Akademie mit Cyrus an ihrer Seite, bevor sie später aus freien Stücken an die öffentliche High School wechselte, um ihrer besten Freundin näher zu sein und sie dort zu unterstützen.
An jener Schule lernte sie auch Atlas kennen, mit welchem sie seit jeher aneinander rasselte und ihre Gespräche oft zu sowohl verbalen als auch körperlichen Auseinandersetzungen eskalierten. Mei war schon immer ein sozialer Schmetterling, fügte sich rasch in die neue Hierarchie ein und sicherte sich ihren Platz an der Spitze. Ihre Kindheitsfreundin mimte dabei ihren ewigen Schatten, bis sich bei dieser erstmals die nekromantischen Fähigkeiten entwickelten.
Danach entwurzelten sie ihr Leben an der Westküste, zogen gemeinsam nach Freeport, um dort komplett neu anzufangen. An der Freeport hatte sie sich während des letzten Jahres ihren Platz auf dem ‚Thron‘ erarbeitet, der nach Ophelia’s Ankunft im späten 2021, auf wackeligem Fundament stand. Beide Mädchen waren im Cheerleader-Squad, mit Ophelia als Kapitänin.

Der Suchende Zyniker, Möchtegernheld und zukünftiger Footballstar, schien das Leben von Atlas seit dem ersten Tag einem Traum gleich zu kommen. Wäre da nicht sein Vater, welcher seine Mutter für eine andere Frau – Ophelia’s Mutter – verließ, als er gerade einmal sechs Jahre alt war und die beiden damit in einer Existenz am Rande der Armut zurückließ. Nicht gerade etwas, das ihn zum Vater des Jahres nominieren würde.
Als er Ophelia kennenlernte, nachdem diese schlussendlich an seiner Schule landete, verbündeten sich die beiden Halbgeschwister sofort miteinander. Der Hass, welchen sie für ihren Erzeuger empfanden, verband sie und machte sie rasch zu besten Freunden; diente auch als Brücke, um Atlas mit Cyrus bekanntzumachen, welcher inzwischen Ophelia als seine neue beste Freundin auserkoren hatte.
Sein Temperament ging des Öfteren mit ihm durch, weswegen er es auch geschafft hat, von der letzten Schule zu fliegen, nachdem er jemanden beim Football brutal verletzt hatte. Sein Talent bei dem Sport reichte leider nicht aus, um ihn vor diesem Schicksal zu bewahren und damit den Namen seines Vaters ein wenig mehr durch den Schmutz zu ziehen. Damit dieser nicht länger Atlas‘ schändlichen Taten ertragen musste, bezahlte er seine Ex-Frau dafür, mit ihrem missratenen Sohn an das andere Ende des Landes zu ziehen – in ein Kaff, wo niemand seinen Namen kennen würde: Freeport. Dort versuchte er seither, sich ein neues Leben aufzubauen und es ganz groß rauszubringen, damit er es später seinem Witz eines Vaters in die Fresse drücken konnte.

Der Suchende Ein weiteres Mitglied der sozialen Oberschicht, und einziger Erbe des Langford-Familienimperiums. Mei und Cyrus wuchsen als beste Freunde auf; gingen gemeinsam auf dieselbe Privatakademie und waren früher unzertrennlich. Sein Leben langweilte ihn bis zu einem gewissen Punkt. Alles war bereits für ihn geplant und in die Wege geleitet worden. Selbst seine Zukunft mit Mei – von der das Drachenmädchen nichts wusste. Konnte ja niemand ahnen, dass die Familien da bestimmte Pläne für sie hatten. Einen Handel, den ihre Eltern bereits vor ihrer Geburt getroffen hatten. Unterstützung für Magie und Macht. Doch Cyrus hatte nie Interesse daran, beruflich in die Fußstapfen seines Vaters zu treten und selbst irgendwann einmal die dämlichen Streitereien irgendwelcher zankenden Ehepaare vor Gericht auszutragen, oder jemanden davon abzuhalten, wegen Unterschlagung von Geldern hinter schwedischen Gardinen zu landen. Stattdessen suchte er andere Erfahrungen; Alkohol, Gras, die entzückende Gesellschaft von Männern und Frauen – das, und die von den Hexen sonst so verpönte Blutmagie, waren und sind seine Welt, und er fühlte sich wohl darin. Sein Vater als Regent des Zirkels, würde ihm eines Tages die Leitung übertragen, wie es sich für den einzigen Spross seiner Eltern auch gehörte.
Cyrus folgte Ende 2021 seinem besten Freund nach Freeport, wo er seither in seinem eigenen, von Vaters Geld gezahltem Haus wohnte. Dort erfreute er sich der Beliebtheit der Kleinstadt-High School, welche mit seinem Status jedoch nicht allzu schwer zu halten war. Das Fußvolk war eben leicht zu beeindrucken. Wie es das Schicksal wollte, war auch Mei, welche sich seit gut über einem Jahr dort versteckt hatte, auf dieselbe Schule gehen … Nun wieder in seinen Fängen, nicht dazu in der Lage, ihm, seinen beiden besten Freunden und den Plänen ihrer Familien erneut zu entfliehen.

Die Gesuchte Der anmutige Name täuscht über deine abgrundtief grausame Persönlichkeit hinweg, doch die Hochnäsigkeit, welche diesem anhaftet, ist geradezu greifbar. Anders als dein Halbbruder wurdest du mit dem Silberlöffel im Mund groß und hieltest ihn auch dort; konntest jeden nur erdenklichen Vorzug des High Society Lebens genießen. Da deine Mutter nach der Heirat mit Atlas‘ Vater verstarb, rutschtest du emotional immer mehr dem Abgrund entgegen, und flogst wegen starker ‚Verhaltensauffälligkeiten‘ sogar mehrfach von prestigeträchtigen Privatschulen.
Schließlich bist du auf einer Öffentlichen in San Francisco gelandet, wo du erstmalig mit deinem Halbbruder in Kontakt kamst. Es entwickelte sich schnell ein enges Band zwischen euch, auch, wenn es eurem Erzeuger absolut nicht schmeckte. Bei deinem Vater hieltest du es schon lange nicht mehr aus, weswegen du es vorgezogen hast, in einer der freistehenden Ferienhäuser allein zu wohnen – oder so allein, wie man es mit gut bezahltem Personal eben sein konnte. Von deiner Mutter hattest du ihren Anteil des Immobilien-Imperiums geerbt, welches sie bis zu ihrem Tod geführt hatte. Deinen inneren Wolf zur Ruhe zu bringen, fiel dir schon immer schwer. Daher versuchtest du, ihn mit Kampfsport zu kontrollieren; ein Ventil zu finden, mit welchem du an dem Frust arbeiten konntest, welcher dich von innen heraus auffraß. Selbst die Stunden beim Psychotherapeuten saßt du eher ab, als tatsächlich irgendwie an dir zu arbeiten. War ja auch nicht dein Geld, das auf die wertvolle Zeit verschwendet wurde.
Cyrus kanntest du über deinen elendigen Vater, die Freundschaft war schnell geschlossen. Auch, wenn sich daraus am Ende etwas mehr entwickelte, weswegen dir seine Freundschaft zu Mei ein Dorn im Auge war – früher, wie auch das fragwürdige Verhältnis von heute. Als sowohl Cy als auch dein Halbbruder plötzlich verschwanden, hast auch du deinen Kram gepackt und deinem Vater so lange in den Ohren gelegen, bis er dir den Umzug nach Freeport gezahlt hat. Dort bist du Teil des Cheerleader-Squads, feuerst deinen Bruder bei jedem Training und Spiel an, welches gegen andere Schulen geführt wird und versuchst gleichzeitig, nicht komplett den Sinn zur Realität zu verlieren. Mit Mei hast du dich damals schon nicht verstanden, weswegen nicht mehr viel fehlte, um dieser ihr nun neues Leben unter den Füßen wegziehen zu wollen. Dass mal eine Freundschaft zwischen ihr und deinem nun besten Freund bestanden haben sollte, passte dir ebenfalls nicht. Der Umstand, dass dein Bruder ein klein wenig besessen von dem Drachenmädchen zu sein schien, war da der letzte Nagel in ihrem Sarg, den du unter die Erde zu bringen gedenkst.